Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
Samstag, 09. August 2025 | 17:00 Uhr
Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges schnappt auf einem amerikanischen Atomwaffenstützpunkt der amtierende Kommandant, US-General Jack D. Ripper, vollkommen über und entsendet auf eigene Faust eine Bomberstaffel, die dem Erzfeind Russland endgültig den Garaus machen soll.
Sondervorstellung zum 80-jährigen Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.
Der geistesgestörte US-General Jack D. Ripper verschanzt sich in seinem Luftwaffenstützpunkt und setzt die atomare Vernichtungsmaschinerie gegen Sowjetrussland in Gang. Der Präsident der USA ist vollkommen hilflos, der sowjetische Parteichef am anderen Ende des „heißen Drahts“ wirkt leicht alkoholisiert, die „Falken“ im Krisenstab des Weißen Hauses sehen dem Ernstfall eher gelassen entgegen. Als Ripper sich in einem Anfall von Schwermut das Leben nimmt und das Codewort zum Rückruf der Bomber endlich gefunden wird, ist es zu spät. Während der nukleare Gegenschlag anrollt, erscheint Dr. Seltsam aus der Versenkung: ein deutscher Wissenschaftler, der dem Pentagon seine makabren Überlebens- und Herrenmensch-Theorien darlegt, wobei sich sein Arm immer wieder zwanghaft zum Hitlergruß streckt.
Kubricks böse Atomkriegs-Satire zeigt die militärischen und politischen Umtriebe konsequent als Pandämonium des Irrsinns. Die groteske Stilisierung der Figuren und Schauplätze entlarvt das „Gleichgewicht des Schreckens“ als labiles Konstrukt, das jederzeit durch banale Zufälle und menschliche Schwächen zum Albtraum werden kann. Einer der radikalsten, bittersten und treffsichersten Filme zum Thema. (Filmdienst)
Satire, US, 1964, 94Min.
Altersfreigabe: ab 16
Sprache: D
Darsteller: George Scott, Sterling Hayden, Peter Sellers
Regie: Stanley Kubrick
Standard