"Ich nehme die Welt in Farben wahr – ein leuchtendes Blau im grünen Wald, violette Blüten, roter Mohn, graue Steine. Solche Farbmomente lösen Gefühle in mir aus.
In meiner Malerei geht es nicht um das Abbilden von Natur, sondern um das Festhalten dieser inneren Reaktionen. Farben verändern die Stimmung eines Ortes – diese Transformation fasziniert mich.
Ich will keine Orte darstellen, sondern mich in Farbwandlungen verlieren. Farbe löst sich von Form und wird zur Hauptakteurin.
Mit schwungvollen Gesten bringe ich Farbe auf die Leinwand – frei von klassischen Regeln zu Komposition und Proportion. Alles steht im Dienst der Farbe und ihrer Wirkung."

Youngmin Lee wurde 1987 in Seoul, Südkorea, geboren. Nach einem ersten Studium der Malerei und Volkswirtschaftslehre in Seoul von 2006 bis 2011 setzte sie ihre künstlerische Ausbildung in Deutschland fort. Von 2016 bis 2021 studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden in der Klasse von Christian Macketanz, Anton Henning und Anne Neukamp. Ab 2021 war sie Meisterschülerin in der Klasse von Neukamp an derselben Institution.
Im Laufe ihrer künstlerischen Laufbahn erhielt Youngmin Lee mehrere Stipendien, darunter das Sächsische Landesstipendium für das Meisterschülerstudium (2021) sowie das Deutschlandstipendium (2020). Zudem wurde sie in den Jahren 2017 und 2018 mit einem Arbeitsstipendium der Künstlerstadt Kalbe e.V. gefördert.